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USA 2024

Zu reisen ist zu leben. (Hans Christian Andersen)

Informationen zum Grand Canyon NP, Arizona

Im Grand Canyon National Park (Lage) liegt im Norden des US-Bundesstaats Arizona. Der Canyon zählt zu den großen Naturwundern auf der Erde und wird jedes Jahr von rund fünf Millionen Menschen besucht.

Der Grand Canyon ist etwa 450 km lang (davon liegen 350 km innerhalb des Nationalparks), zwischen 6 und 30 km breit und bis zu 1800 m tief. Der Name des Canyons stammt vom Colorado River, der früher in Teilen Grand River genannt wurde.

Das Gebiet um das Tal wird in drei Regionen aufgeteilt: Den Südrand (South Rim), der die meisten Besucher anzieht, den im Durchschnitt ca. 300 m höher gelegenen und kühleren Nordrand (North Rim) und die Innere Schlucht (Inner Canyon). Der Südrand des Grand Canyons liegt im Durchschnitt auf 2100 m ü. M., während der Colorado im Durchschnitt auf 750 m ü. M. fließt.

Bereits vor über 3000 Jahren lebten Menschen im Bereich des Grand Canyon. Die Desert Culture genannten Indianer waren Jäger und Sammler, die Körbe und Sandalen herstellen konnten und mit Speerspitzen aus Stein auf die Jagd gingen.

Vor etwa 2000 Jahren besiedelten die als Anasazi bekannten Völker das Gebiet. Sie wohnten in Lehmhütten und bauten ihre Behausungen in die Wände der Schlucht. Vor ca. 700 Jahren verschwanden die Anasazi plötzlich aus bis heute unbekannten Gründen.

Die ebenfalls zur Pueblo-Kultur gehörenden Hopi sind ihre Nachfahren und lebten wie andere Indianerstämme in jüngerer Vergangenheit in der Gegend. Noch heute wohnen einige Havasupai-Indianer im Canyon.

Der Grand Canyon wurde durch García López de Cárdenas aus Spanien erstmals von einem Europäer gesichtet, der im Auftrag des Eroberers Francisco Vásquez de Coronado auf der Suche nach den sagenumwobenen Sieben Städten von Cibola war. Er kam im September 1540 mit einer Gruppe spanischer Soldaten und mit Führern der Hopi-Indianer am Südrand der Schlucht an. Drei Soldaten stiegen in die Schlucht, kehrten aber nach etwa einem Drittel des Weges aus Wassermangel um. Der Grand Canyon wurde als wertlos eingestuft und über 200 Jahre von keinem Europäer mehr besucht.

Berühmt wurde die wissenschaftliche Expedition des einarmigen John Wesley Powell, der am 24. Mai 1869 mit neun Mann und vier Holzbooten in Green River, Wyoming aufbrach. Nach 1500 km und durch zahlreiche gefährliche Stromschnellen im Green River und im Colorado River kam die Expedition schließlich am 30. August zum Virgin River, dem Endpunkt des Grand Canyon. Zwei Jahre später wiederholte Powell die Fahrt und fertigte genaue Karten und Berichte an. Er gab dem Canyon auch seinen heutigen Namen.

Am 11. Januar 1908 wurde das Gebiet um den Grand Canyon durch US-Präsident Theodore Roosevelt, der sich oft in dem Gebiet aufgehalten hatte, zum National Monument erklärt, bevor es am 26. Februar 1919 als Nationalpark unter Schutz gestellt wurde. Die Einrichtung des Parks gilt als früher Erfolg der Naturschutzbewegung. Der ganze Park ist seit seiner letzten Erweiterung 1975 etwa 4900 km² groß.

1979 wurde der Grand Canyon in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes aufgenommen.

Die meisten Geologen stimmen überein, dass sich das Einzugsgebiet des heutigen Colorado River (zu dem der Grand Canyon gehört) vor 40 Millionen Jahren gebildet hat. Der Grand Canyon selbst ist höchstwahrscheinlich nicht viel älter als fünf bis sechs Millionen Jahre, wobei der Hauptteil der Tiefenerosion in den letzten zwei Millionen Jahren erfolgte. Ergebnis dieser Erosion ist der Einblick in eine der vollständigsten Schichtenabfolgen unseres Planeten.

Die große Tiefe des Grand Canyon (rund 1600 Meter) und die Gesamtmächtigkeit seiner Schichtenabfolge (die meisten Schichten wurden unter Meeresniveau abgelagert) lassen auf eine Heraushebung des Colorado Plateaus um 1500 bis 3000 Meter schließen. Dieser Hebungsprozess erfolgte im Zuge der laramischen Gebirgsbildung, die vor etwa 65 bis 70 Millionen Jahren einsetzte und die Rocky Mountains entstehen ließ.

Im Grand Canyon herrschen von November bis März Minusgrade; von Mai bis September steigt die Temperatur insgesamt über 20 °C; Der Juli ist mit durchschnittlich 29 °C der wärmste Monat, während der Januar mit einer Durchschnittstemperatur von -8 °C der kälteste Monat ist. Dabei ist zu beachten, dass es insbesondere im Sommer in der Schlucht wesentlich heißer als an den Rändern ist. Am Nordrand regnet es im Durchschnitt gesehen erheblich mehr als am Südrand. Am Nordrand fallen im Winter auch bis zu 5 m Schnee, am Südrand dagegen gibt es selten Schnee und auf der Höhe des Colorado in der Schlucht fällt niemals Schnee. Die Jahresniederschlagssumme am Nordrand beträgt ca. 700 mm/Jahr, am Südrand aber nur 380 mm pro Jahr. Auf der Höhe des Colorados in der Schlucht fallen etwa 180 mm Regen pro Jahr.

Die Regulation des Colorados durch den Bau des Glen-Canyon-Staudammes und viele niederschlagsarme Jahre seit 2000 haben zu einer deutlichen Verringerung der Wassermenge geführt. Dadurch sind breite Strände entstanden, die jedoch nicht dem natürlichen Ökosystem des Canyons entsprechen und sich daher negativ auf die Lebenswelt auswirken. Der Canyon wurde bereits mehrmals geflutet, um die Folgen der anthropogenen Eingriffe zu minimieren.

An schönen Tagen reisen rund 20.000 Touristen in den Grand Canyon, vorwiegend zu den bekannten Aussichtsplattformen. Dies verursacht Schäden in der umliegenden Landschaft.

(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Grand-Canyon-Nationalpark)