Informationen zum Hoover Dam
Der Hoover Dam (Lage) befindet sich auf der Grenze zwischen den US-Bundesstaaten Nevada und Arizona, knapp 50 Kilometer südöstlich von Las Vegas im Black Canyon. Ihr Absperrbauwerk staut den Colorado, der hier die Grenze zwischen Arizona und Nevada bildet, zum Lake Mead auf. Der aufgestaute See weist eine Fläche von 63.900 Hektar, eine Länge von rund 170 km und eine maximale Tiefe von etwa 180 Metern auf. Mit seinem Speicherinhalt von rund 35 Milliarden Kubikmetern ist er der größte Stausee der USA.
Der Hauptzweck des Staudamms ist die kontrollierte Wasserabgabe in Arizona, Nevada und Kalifornien. Vor dem Bau beeinträchtigten regelmäßige Überschwemmungen des Colorado sowie Dürreperioden das Leben der Siedler in den Südweststaaten, insbesondere bei der Landwirtschaft. Ein weiterer Zweck ist die Gewinnung elektrischer Energie. Durch den Verkauf von Strom refinanzierte sich das Projekt und trägt die laufenden Wartungskosten selbst. Der Wasserdurchlauf wird abhängig von der Menge des flussabwärts benötigten Wassers geregelt. Somit hängt auch die Menge des erzeugten Stroms von der Wasserentnahme ab.
Gebaut wurde der Hoover-Dam zwischen 1931 und 1935 als Bogengewichtsmauer. Am Bau des 221,28m hohen, 379,20m langen (Krone) und an seinem Fuß 201,2m dicken Betonwalls waren zeitweise bis zu 5000 Arbeiter beschäftigt. Auf beiden Seiten des Staudamms sind Wasserkraftwerke mit gewaltigen Turbinen installiert. Die 17 Generatoren erbringen eine Leistungvon 1.920.000 Kilowatt.
Um die Baustelle trockenzulegen, wurden auf jeder Flussseite jeweils zwei Tunnel durch die Felswände der Schlucht getrieben und der Colorado durch diese hindurchgeleitet. Der Durchmesser der Tunnel betrug 17 Meter, jeder Tunnel hatte eine Länge von 1.200 Metern, wobei während der Bauzeit dieser Tunnel etwa 14 Meter pro Tag abgegraben wurden.
Der Hoover Dam wurde nach Herbert C. Hoover benannt, dem 31. Präsidenten der USA. Nachdem die Staumauer ursprünglich im „Boulder Canyon“ (etwa 16 km stromabwärts) gebaut werden sollte, begann das Projekt mit der Bezeichnung „Boulder Dam“. Zu Beginn der offiziellen Bauphase sorgte Wilbur (Innenminister unter Präsident Hoover) jedoch dafür, dass das Projekt in „Hoover Dam“ umbenannt wurde. Herbert C. Hoover stellte sich zu diesem Zeitpunkt zur Wiederwahl als Präsident; die Verbindung dieses Bauprojekts, das während der Weltwirtschaftskrise mehrere Tausend Arbeitsplätze schuf, mit dem Namen Hoovers sollte helfen, seine Chancen auf die Wiederwahl zu erhöhen.
Hoover gewann die Wahl jedoch nicht und am 8. Mai 1933 sorgte Harold L. Ickes, der Innenminister des neuen Präsidenten Franklin D. Roosevelt, dafür, dass das Projekt wieder den Namen „Boulder Dam“ trug. Erst unter Präsident Harry S. Truman wurde dieser Schritt wieder rückgängig gemacht. Am 30. April 1947 veranlasste Truman, dass die Talsperre wieder den Namen des Präsidenten trug, unter dessen Amtszeit das Bauprojekt gestartet wurde.
Die Stadt Las Vegas verdankt dem Bau der Talsperre ihr heutiges Aussehen, denn nur durch das rund 50 km entfernte Bauprojekt, für das Tausende von Arbeitern benötigt wurden, wurde aus der 1905 gegründeten, kleinen Wüstensiedlung die heutige Spielermetropole. Im eigens für die Arbeiter und ihre Familien gebauten Boulder City waren Glücksspiel und Alkohol verboten, so dass es viele der Arbeiter in ihrer Freizeit in das nahe gelegene Las Vegas zog, das so innerhalb kurzer Zeit vor allem immer mehr Bars und Casinos zu bieten hatte.
Die Grenze zwischen den Bundesstaaten Arizona und Nevada verläuft genau in der Mitte der Staumauer. Dies hat zur Folge, dass die östliche Hälfte der Hoover-Staumauer in die Zeitzone der Mountain Time (UTC-7 in Arizona) fällt, die westliche Hälfte in die Zone der Pacific Time (UTC-8 in Nevada). Der Zeitunterschied von einer Stunde lässt sich an zwei Uhren, die sich an den vorderen Entnahmetürmen befinden, ablesen – im Sommer sind die Zeiten allerdings gleich, da in Arizona keine Sommerzeit gilt.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Hoover_Dam)