Informationen zu Calgary, Alberta
Calgary (schottisch-gälisch für Strand an der Wiese, Lage) ist eine Stadt in Kanada in der Provinz Alberta.
Sie ist die drittgrößte Stadt Kanadas und hat 1.096.833 Einwohner (Stand: 10. Mai 2011).
Calgary ist die größte Stadt der Provinz vor Edmonton, das sich ca. 300 km nördlich befindet. Damit ist sie gleichzeitig die größte Stadt zwischen Vancouver im Westen am Pazifik und Toronto im Osten an den Großen Seen.
Etwa 80 Kilometer westlich erstrecken sich die Rocky Mountains. Vom Zusammenfluss von Bow und Elbow River breitet sich die Stadt gleichmäßig in alle Richtungen aus. Die Nähe zum Bow River war einer der Gründe, warum die Stadt an dieser Stelle entstand. Dem Fluss folgend wurde Ende des 19. Jahrhunderts die transkanadische Eisenbahnlinie von hier aus in die Berge verlegt.
Die Sommer in Calgary sind meist trocken, aber kühl, da die Stadt an der Ostseite der Bergbarriere der Rocky Mountains liegt, die die maritimen Wettersysteme des Pazifischen Ozeans abhalten. Niederschlag fällt während der warmen Monate meist nur in Form von starken Gewitterschauern, die jedoch beeindruckende Ausmaße erreichen können.
Die Winter sind kalt, wobei die Kälte durch den Nordwind aus dem arktischen Raum verstärkt wird, der ungebremst bis in die Prärien vordringen kann.
Ein besonderes Wetterphänomen ist der Chinook, ein warmer Fallwind ähnlich dem Föhn, der von den Bergen herunterweht und innerhalb von Stunden einen Temperaturanstieg von bis zu 30 Grad Celsius bewirken kann. Die Auswirkungen des Windes entsprechen denen des Föhns. Auch der Chinook beeinflusst wie der Föhn das körperliche Wohlbefinden der Bewohner und verursacht Kopfschmerzen. Er kann innerhalb kurzer Zeit die Region von Schnee und Eis befreien.
Bevor die ersten Europäer die Gegend um Calgary besiedelten, war dieses Gebiet die Heimat der Blackfoot. Ihre Spuren lassen sich dort mindestens 11.000 Jahre zurückverfolgen. Der erste Europäer, der hier den Bow River erreichte, war der Kartograph David Thompson im Jahr 1787. Die ersten Siedler ließen sich in den frühen 1860er Jahren nieder, meist um Jagd auf Bisons zu machen. Im Jahr 1875 wurde ein Polizeiposten der Royal Canadian Mounted Police eingerichtet, der zunächst Fort Brisebois genannt wurde. 1876 erfolgte die Umbenennung in Fort Calgary. Im Jahr 1883 erreichte die Canadian Pacific Railway die Siedlung. Die Siedler, die jetzt schnell von der Ostküste mit der Eisenbahn hierher gelangen konnten, bekamen Land geschenkt und die Bevölkerungszahl stieg rapide an. Die Stadtgründung wurde offiziell 1884 vollzogen.
Gleichzeitig suchten die Viehzüchter aus den südlich gelegenen USA neues Weideland für ihre Rinder und trieben die Herden immer nördlicher bis in die Prärie von Alberta, das damals noch nicht zu Kanada gehörte. Calgary wurde ein Zentrum der Rinderzucht und der Cowboys. Die Tradition lebt noch heute im Calgary Stampede fort.
Die Calgary Exhibition and Stampede ist eine jährlich stattfindende, zehntägige Landwirtschafts-Ausstellung. Sie gilt als die größte Rodeoshow der Welt und wird auch als „The Greatest Outdoor Show on Earth“ bezeichnet. Mit circa 1,5 Millionen Besuchern ist sie die größte Freiluft-Ausstellung der Welt. Jährlich werden mehr als 2 Millionen Dollar Preisgeld vergeben.
Den nächsten Bevölkerungsschub erhielt der Ort durch Erdölfunde im 60 km südlich gelegenen Turner Valley (Ende der 1940er Jahre). Damit begann die Moderne in der Stadt. Calgary entwickelte sich zum Zentrum der erdölfördernden Industrie in Alberta. Mehr als vier Fünftel aller kanadischen Firmen, die mit Erdgas und Erdöl zu tun haben, haben ihren Sitz heute in Calgary. Dadurch hat die Stadt ein enormes wirtschaftliches Kapital angesammelt und ist heute eines der Finanzzentren im westlichen Kanada.
Unter dem Ölpreisverfall in den achtziger Jahren litt Calgary sehr stark. Die Arbeitslosigkeit, die bis dahin immer weit unter dem kanadischen Durchschnitt lag, schnellte plötzlich in die Höhe, und viele Entwicklungsprojekte der Stadt blieben vorerst in den Kinderschuhen stecken. Die Dienstleistungsbereiche der Stadt hatten unter dem Wirtschaftseinbruch zu leiden.
Die Olympischen Winterspiele von 1988, die einen Bauboom auslösten, läuteten den Umschwung in der ökonomischen Entwicklung ein. Heute gehört Calgary zu einer der bevorzugten Städte Kanadas. Vor allem viele ehemalige Bewohner von Vancouver, die sich die dortigen Immobilienpreise nicht mehr leisten können, zieht es nach Calgary. In den letzten Jahren sind vor allem im Westen der Stadt viele neue Wohnsiedlungen entstanden.
Calgary ist als eine Stadt des Wintersports bekannt. 1988 war sie Gastgeber der Olympischen Winterspiele. Jährlich finden hier Weltcuprennen im Bobsport, Rodeln und Eisschnelllauf statt. Die Calgary Flames, eine Eishockey-Mannschaft, spielen in der National Hockey League und konnten 1989 den Stanley Cup gewinnen. In Calgary ist der größte Reitstall der Welt, Spruce Meadows, beheimatet. Dort konkurrieren jedes Jahr die besten Reiter der Welt gegeneinander (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Calgary).